Dienstag, 28. Dezember 2010

Mailänderli nach "Zigeunerart"

Wie im letzten 'Post' geschrieben, haben wir Weihachten auf der Insel Chiloé, in Castro verbracht. Unser Hostal war ein so genanntes Palafito-Haus, ein Haus auf Stelzen und superheimelig. Zu elft haben wir im Hostal Weihnachten gefeiert - zusammen mit anderen Umherreisenden und dem "Nachtwaechter" des Hostals. Wir hattens richtig gemuetlich und lustig. Jeder hat etwas zum Znacht beigesteuert und so kamen wir nicht zu kurz mit Essen und Trinken (wie ja eigentlich immer ;-)). Wir hatten auch ein kleines, wenn auch kuenstliches Christbaeumli und einen direkten Blick ueber die Terrasse auf das Meer. Um 22 Uhr haben wir uns aufgemacht zur Weichnachtsmesse (okay, so fromm sind wir ja nicht, dafuer umso gwundriger). Tja, kurz ausgedruckt war eigentlich alles anders - ausser der Ablauf. Statt besinnlicher Dekoration mit Kerzen hatte es nervoes blinkende Lichterschlangen in allen Farben. Die Leute kamen und gingen wie sie anscheinend gerade Lust und Zeit hatten. Auf die Kommunion hin waren dann natuerlich am meisten Leute anwesend ;-) Obwohl zu fortgeschrittener Stunde waren viele Kinder in der Kirche. Diese spazierten, ja rannten gar umher - selbst um den Altar. All das schien aber niemanden zu stoeren.

Am anderen Tag sind wir etwas durchs Dorf spaziert. Verdauungsrundgang. Der Dorfplatz war voll von Kindern, die mit ihren neuen Velos und Kickboards laessig ihre Runden drehten. Herzig!

Trotz der speziellen und schoenen Tage auf der Insel, freuen uns darauf, naechstes Jahr in der Advents- und Weihanchtszeit wieder in der Schweiz zu sein. Haben doch das eine oder andere vermisst: einen Adventskalender (waere im Rucksack mit Sicherheit verknittert), drinnen in der Waerme zu sitzen und in die kalte, dunkle Nacht zu schauen (hier ist's ja bis um 22 Uhr hell), dabei den Duft von Kerzen, frischgebackenem Lebkuchen und Guetzli in der Nase. Ach ja... Das mit den Guetzli haben wir im letzten Moment (am 24.) doch noch in Angriff genommen. Das Ganze war aber ein bisschen schwieriger als zu Hause. Doch Internet sei Dank, kann man auch in Suedamerika nach Schweizer Rezept Guetzli backen. Einen Schwingbesen mussten wir erst noch kaufen - und auch ungesalzene Butter fanden wir. Als Wallholz diente unsere Thermosflasche und zum Ausstechen bedienten wir uns eines Glases. Dann ab in den Gasofen. Geschmeckt haben sie suuuuuuuuuuuuuuuuuper, wenn auch etwas anders als zu Hause (wieso auch immer?!). Vier Maedels aus Deutschland und der Schweiz hatten unabhaengig die gleiche Idee und so war der Backofen ziemlich im Einsatz.

Seit gestern nun sind wir wieder etwas noerdlicher, in Puerto Varas. Hier ist der Einfluss der deutschen Einwanderer aus dem 19. und 20. Jahrhundert augenfaellig: in der Architektur, aber auch in der Gastronomie. Die Vulkane im Hintergrund entpuppen dann aber die etwas anderen Koordinaten ;-)


Oben: Chepu auf Chiloé - Kayaktour in surreal-schoener Landschaft. 1960 ist der Boden bei einem Erdebeben um 2 m abgesunken und mit Salzwasser ueberflutet worden. In der Folge sind 140 km2 Wald abgestorben.
Oben: Unser Zuhause im "Stelzenhaus-Quartier" in Castro
Unten: Die Sicht von unserer Terrasse aus

Oben: Die Weihnachtsstube
Unten: Unsere internationale Weihnachtsgesellschaft (CH, D, GB, USA, CL) 



Oben: Der Strand in Puerto Varas - klein aber fein
Unten: Aus dem historischen Stadtrundgang in Puerto Varas


Mittwoch, 22. Dezember 2010

Engele und Esele wuenschen: "¡Feliz Navidad!"


Wir wuenschen euch allen eine friedliche, ruhige Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Dieses Jahr werden wir Weihnachten in Castro auf der Insel Chiloe feiern. Auf jeden Fall wird's anders als sonst. Die ganze Atmosphaere ist hier halt schon ganz anders. Nur wenig deutet auf Weihnachten hin: Die uebliche Traeller-Weihnachtsmusik im Supermarkt, die wenigen Dekorationen in den Schaufenstern, einige Weihnachtsgebaecke und ab und zu mal ein kuenstlicher, kitschiger Weihnachtsbaum. Ach ja... Und Frauen, die auf den Trottoirs (fuer die Faulen oder Unbegabten ;-)) Geschenke einpacken. Wir sind selber gespannt, wie und mit wem wir genau feiern werden. Mit groesster Wahrscheinlichkeit wird's aber einen feinen chilenischen Tropfen geben.

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Spuren des Erdbebens

Talca war unser Basisort fuer unseren Ausflug ins Reserva Nacional Altos de Lircay. An und fuer sich ist Talca eigentlich nicht wirklich eine interessante Stadt. Fuer uns ist es aber ironischerweises zu einer interessanten Staette geworden. Im Februar dieses Jahres hatte ein heftiges Erdbeben die Region heimgesucht. So hiess es beim ersten Hostal, bei dem wir buchen wollten: Sorry, unser Hostal existiert nicht mehr. Ja, und als wir dann durch Talca gingen, trafen wir lauter eingestuerzte Mauern und Daecher, bereits geraeumte Parzellen, Haeuser im Bau oder schon wieder neu eroeffnete Laeden an. In der Haupteinkaufsstrasse stehen aber mindestens noch ein Drittel der Laeden und Wohnungen leer. Faehrt einem schon noch ein, dies einmal "live" zu sehen. Da macht man sich schon Gedanken, wie man reagieren muesste im Falle eines Falles oder "es wird schon nicht wieder passieren, so lange wir da sind".

Im Reserva Nacional Altos de Lircay schlugen wir unser neues Zelt nun also das erste Mal auf und erlebten eine bitterkalte Nacht auf 1'300 m. Wohl einen Tag zuvor hatte es noch geschneit und so lagen noch einige Resten Schnee rum. Dafuer war's am naechsten Tag umso schoener und waermer und wir hatten bei unserer Wanderung bestes Panorama. Und so war nach diesem heissen Tag die schmelzschnee-kalte Dusche gar nicht mal so hart.

Inzwischen sind wir schon wieder ein Stueck weiter suedlich - in Pucón. Einem gemuetlichen Feriendoerfchen, umgeben von saftig gruener Wald- und Wiesenlandschaft. Da fuehlen wir uns richtig wohl... fast wie zu Hause ;-)

Oben: Der Hausberg von Pucón - Volcán Villarrica
Unten: Bilder von der Seenwanderung im Nationalpark Huerquehue 


Wo die Welt aufhoert

Wir wollten es lange nicht glauben, dass fuer viele Leute hier Nicht-Suedamerikaner = US-Amerikaner heisst... denn da hoert die Welt offenbar spaetestens auf. So werden wir immer wieder auf Englisch angequatscht. Dass kann eine doofe Anmache wie "How are you, baby?!" sein oder aber auch dass sie bei spanischen Fragen unsererseits auf eine englische Antwort wechseln. Wer sagt denn, dass wir Englisch koennen?! Folgendes Beispiel hat uns nun definitiv die Wahrheit gezeigt.

Wir warten am Bus-Terminal. Da kommt ein aelterer Herr.
"Wohin geht's denn?" undsoweiter undsofort...
Dann ploetzlich fragt er: "Ist es wahr, dass man in den USA heissen Kaffee trinkt, wenn es warm ist?"
Silvan meint dann: "Keine Ahnung, wir kommen nicht aus den USA, kommen aus Europa, der Schweiz."
Pause, der Herr ueberlegt.
"Wie lange ist denn die Reise von dort hierher?"
"Ungefaehr 20 Stunden mit dem Flugzeug."
"Hmmm, Bus gibt's keinen, oder?!"

Samstag, 11. Dezember 2010

Fertig geschuftet

Zwei Wochen lang waren wir nun hier in Valparaíso. Fuehlten uns zurueck versetzt in die Schulzeit: Tagsueber in die Schule, gute Tage, wo's laeuft und alles klar ist, schlechte Tage, an denen die Koepfe rauchen und die Lehrer  zusammen mit uns an den Anschlag kommen, Tests,... Und am Abend: Husi machen. Jawohl!

Jetzt ziehen wir weiter Richtung Sueden. Das neue Zelt im Rucksack (wunderbar geraeumig und leicht - ¡qué bueno!) und bewaffnet mit Gaskartuschen fahren wir nach Talca. Von dort aus weiter ins Reserva Nacional Altos de Lircay. Hier aber noch ein paar Bilder aus Valparaíso:

Oben: Der Blick aus unserem Schulzimmerfenster
Unten: Unsere geduldigen "profesoras" - links July, rechts Natalia







Oben: Der Blick aus unserem Schlafzimmer
Unten: Die gute Fee Victoria. IMMER gut gelaunt und fuer einen Schwatz zu haben.

Freitag, 10. Dezember 2010

Was die Grossen koennen, kann ich schon lange!

Am letzten Wochenende machten wir einen Ausflug nach Santiago. Muede vom vielen Laufen kamen wir unverhofft an einem Skaterpark vorbei. Wir setzten uns aufs willkommene Schatten-Baenkli und schauten gebannt dem Treiben zu. Waren erstaunt ob den virtuosen Tricks, die die Jungs drauf hatten. Da ploetzlich entdeckten wir, inmitten der vielen coolen Halbstarken, einen blonden kleinen Jungen, der uns irgendwie an einen anderen kleinen blonden Jungen aus der Zentralschweiz erinnerte... ;-) Aber seht selbst...



Montag, 6. Dezember 2010

Sternstunde Philosophie

Spanisch Sprach, schwierig Sprach. Das wissen wir spaetestens nach unserer 1. Spanischschulwoche hier in Valparaíso. Vergangenheitsformen ohne Ende (indefinido, imperfecto, pluscuamperfecto).

Schon bald fingen unsere Koepfe heftig an zu rauchen. Zum Beispiel beim Satz: "La compañia no quería decepcionar a su público y por eso, antes de comenzar la función, uno de ellos pensó hacer una pequeña reseña de la trama, pero el director se opuso." Deutsche Kurzfassung: "...einer von ihnen wollte eine kleine Zusammenfassung (Rezension) des Dramas machen, aber der Regisseur war dagegen.

Die alles entscheidende Frage war: Warum muss es im zweiten Teil des Satzes "pensó" (indefinido) und nicht "pensía" (imperfecto) heissen? Beides sind zwar Vergangenheitsformen, sagen aber nach spanischer Grammatik nicht dasselbe aus. So hatten wir in der Pause folgende Diskussion:

F: "Aber wenn das jetzt pensó heisst, bedütet das, dass är wie scho fertig dänkt hed, dass är die Zämefassig wott mache, ond ersch de esch de Regisseur cho ond degäge gse?
S: "Nei, ech gloub, das chond ned drufab. Woeu met pensía gäb de Satz jo kei Senn."
F: "Mou, es choennt jo ou si, dass är gar nonig fertig dänkt hed, das zmache, ond de esch de Regisseur cho. Ond de wärs naemlich pensía."
S: "Esch es aber äbe ned."
F: "Mou, aber wenn's äbe so wär, wärs äbe pensía ond ned pensó."
S: "Jo, scho. Das stemmt. Aber i dem Fau esch es aber schiinbar ned eso."

****Tief schnauf und rote Wangen****

S: "S'choennt naturlech si, dass es ned pensía esch, woeu das jo choennt/woerd heisse, dass är das zwor hed welle mache, aber ned voll 100%ig oeberzuegt gse esch. Ond das woessemer jo ned."
F: "Jo ond sowieso esch jo nochhaer de Regisseur cho, ond esch degaege gse."
S: "Aebe, de chonnts jo eigentlech gar ned drufa, was aer hed welle, woeu de Regisseur esch jo eh degäge gse."
F: "Chom, mer loends losi ond froge noch de Pouse nomou (Anmerk. d. Red.: das 4. Mal! ;-))), werom etz do pensó ond ned pensía chont.

Nach solch "hitzigen" Tagen ist  fuer unsereins die Welt wieder in Ordung, wenn wir zuhause bei Victoria auf unserem Bett liegend, die iPod-Stoepsel in den Ohren, uns auf SCHWIIZERDUETSCH Emils ebenso verwirrende Diskurse reinziehen.

Samstag, 27. November 2010

Irrfahrt ins Glueck...

...ein perfekter Titel fuer eine Seifenoper. Oder aber die kuerzest moegliche Umschreibung dieser Woche. Der Reihe nach.

Fuer suedamerikanische Verhaeltnisse sind ja 11 Stunden Busfahrt gerade mal eine verkuerzte Kaffeefahrt. Also sagten wir uns: "Ein Abstecher nach Mendoza, Argentinien - das machen wir noch vor dem Zmorge (denn schliesslich werden wir drueben ja erwartet...)."

Mit chilenisch-schweizerischer Puenktlichkeit verliessen wir La Serena um 23 Uhr. Das war dann aber so ziemlich das Einzige, was nach Plan lief: Wir machten unerwarteterweise eine Schlaufe durch Santiago und mit einem 12-Plaetzer gings dann von der Hauptstadt ueber die Anden nach Mendoza. S'dauerte "dank" dem uns vorenthaltenen Abstecher am Ende 15 Stunden. Da hat man wenigstens was fuer's Geld.

Ah - was vergessen: Wer hat schon mal einem Zollbeamten ein Trinkgeld gegeben fuer's Kontrollieren der Taschen und Rucksaecke? Niemand? Wir auch nicht. Aber das waere in Argentinien offenbar ueblich: Nach der Kontrolle kommt der Chauffeur mit einem Baecherli vorbei und sammelt ein. Kam uns vor wie die Kollekte in der Kirche.

Endlich in Mendoza angekommen, empfing uns Evelyn (ein Physio-Schulgspaendli von Franziska und ETTISWILERIN. Jawohl!) herzlichst. Yeah, endlich wieder mal ein bekanntes Gesicht! Evelyn ist gerade in Argentinien "on the road" und weil das ja gleich um die Ecke ist, trafen wir uns det - ennet em Baergli. Zu unserem Glueck war Evelyn schon 2 Tage durch die Stadt gestreift und bewies sich als blendende Stadtfuehrerin. Mendoza gefiel uns drei bestens: Wo man hinblickt hat's Baeume, die die Strassen saeumen, Paerke mit Springbrunnen und Schattenbaenkli fuer ausgiebige Plauderstunden (wahlweise auch mit Sonnenplaetzen - fuer jene, die die Hitze besser "(v)ertragen" als die Berggeissen ;-)).

Mendoza ist bekannterweise umgeben von Weinguetern. Was uns naetuerlich nicht kalt gelassen hat. Wir machten uns auf zu einer Degustations-Tour mit dem Velo. (Ja, ja... der Alkohol hat uns im Griff! ;-)) Doch leider liess sich die Tatsache, dass bei uns schon Halbzeit ist, nicht im Wein ertraenken. Wir haben's probiert. Siehe unten. ;-)

Einigermassen spontan haben wir (SF) uns entschieden, wieder mal die Schulbank zu druecken: In Valparaíso bei Santiago de Chile (ja, am Meer), werden wir die naechsten 2 Wochen intensiv an unserem español feilen. Mal schauen, was raus kommt. An den Wochenenden wollen wir nach Santiago fahren. Dort werden wir hoffentlich endlich ein gaebiges Zelt finden. Ganz sicher werden wir aber im Traeger-T-Shirt darueber sinnieren, wie's wohl waere, gerade zuhause Schnee zu schaufeln (schoene Bilder im Internet!).





 Oben: Aller guten Dinge sind 3 - eis hemmer no emmer gnoh...
Unten: Aebe! Zum Absch(l)uss Absinth mit 76 % vol.

Schoene, karge Felslandschaft zwischen Chile und Argentinien.

Sonntag, 21. November 2010

Grappa ist "bullshit"

Ein Kurzabriss der letzten anderthalb Wochen. Diese fuehrten uns durch den Norden von Chile. Vorbei...

  • an riesigen Geysiren und "Plubberloechern"
  • an einem der vielen Observatorien. Nordchile gilt als beste Region auf der Suedhalbkugel, um den Nachthimmel zu beobachten.
  • durch groessere und kleinere Staedte, mit einem viel hoehren Standard des taeglichen Lebens als in den bisherigen Laendern. Z.B. ist das Wasser grundsaetzlich wieder vom Hahnen trinkbar. Die riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiesigen Supermaerkte und Shoppingcenter haben uns gerade ein bisschen ueberfordert. Da ist der Surseepark ein Furz dagegen.
  • am Nationalpark Pinguino Humboldt
  • an den vielen Obst- und Traubenplantagen im Valle del Elqui. Aus den Trauben wird Pisco gebrannt. Ganz wichtig (aus Sicht der stolzen Chilenen): Pisco wird aus Wein und darum aus den ganzen Trauben hergestellt, nicht wie der Grappa nur aus dem Trester. Deshalb bezeichnen die Leute hier den Grappa als "Muell" ;-) Natuerlich haben wir von dem "Zauberwasser" probiert...
  • an schoenen Straende, die aber (noch) menschenleer sind

Oben: Der Standard der Innenhoefe von chilenischen Hostals. Bis jetzt... ;-)
Unten: Ein Foto durch das Teleskop - nicht aus dem Internet kopiert und unbearbeitet!





Oben & unten: Antofagasta - wieder mal am Meer (erst das 3. Mal seit Anfang August...) 



Oben: Humboldt-Pinguine. Dank des kalten Meeresstroms leben sie auch hier.


Oben: Valle del Elqui
Unten: Sonnenkollektoren - zum Kochen & Backen! 

Oben: Marcellino, unser allwissender Guide

Dienstag, 16. November 2010

Chrüsimüsi

Verkleinerungen
Unsere deutschen Freunde belaecheln uns Schweizer ja immer ein wenig, dass wir alles es Bitzeli mit -li verkleinern. Tischli, Broetli, Heftli, ... Die Suedamerikaner, allen voran die Bolivianer, sind aber keinen Deut besser. So wird aus:

mama > mamita
helado (Glace) > heladita
cafe > cafecito
té > tecito
hasta luego (bis bald) > hasta luegito (was dann so viel wie "bis baeldchen" heisst)

Dasselbe kann man auch mit allerhand Namen machen:
Pablo > Pablito
Pedro > Pedrito (Peterli ;-))

Und der Hoehepunkt kommt bei:
pequeña problema (kleines Problem) > pequeñita problemita (klitzekleines Problemchen)
chica (klein oder kleines Maedchen) > chiquita oder sogar chiquitita

Sodali, das musste jetzt einfach mal gesagt sein, liebe Deutschelein!

Verwirrung auf der Strasse
In Ecuador, Peru und Bolivien haben Fussgaenger genau 0 Rechte. Also schon gar keinen Vortritt. Das haben wir schon bald gemerkt und etwas spaeter auch (zaehneknirschend) akzeptiert. Zum Wohl unserer Fuesse. Mindestens. Hier in Chile, funktioniert das etwas anders: Die Autos halten fuer jeden Fussgaenger, oftmals auch, wenn's keinen Fussgaengerstreifen hat. Und wir zwei stehen dann jeweils wie Deppen verwurzelt am Strassenrand (gedrillt nach suedamerikanischer Art), bis sich der Autofahrer vor lauter Fuchteln fast die Schulter ausrenkt.

Jasskönig
Ab sofort ist es offiziell moeglich, mit El Sidel Obenabe, Undeufe, Trumpf, Slalom und Misère zu jassen. Nach sage und schreibe mehr als 30 Jahren Abstinenz und Verweigerung. Doch der "Sidi" liegt sinnigerweise noch nicht drin. Wunder brauchen bekanntlich etwas laenger! ;-)

Donnerstag, 11. November 2010

Wunderschoene Wueste

Unterdessen hat uns Chile "waermstens" empfangen: Mit T-Shirt und Kurzhose / Rock assen wir heute unser erstes Zmorge hier. Am Schattentischli versteht sich - direkt vor unserem Zimmer... Pfffff... Und der Wunsch nach Siesta ist bei diesen Temperaturen groesser als auch schon. ;-) Wir sind gespannt auf die naechsten Wochen, die wir hier in Chile verbringen werden. Bis jetzt ist alles etwas anders als noch gestern in Bolivien. S'faengt an bei den kleinen Dingen des Lebens: Papier und Seife im Bad vorhanden, Empanadas (gefuellte Teigtasche) mit salzigem statt suesslichem Teig, Zmorgebroetli mit Teig statt Luft gefuellt, eine andere Waehrung (1 Fr. sind ungefaehr 500 Pesos - kommt uns vor wie frueher mit den italienischen Lira), geteerte Strassen, usw...

Aber noch zu den letzten Tagen in Bolivien. Vier Tage fuhren wir mit Nadège und Paul Jorge aus Neu Kaledonien durch die Pampa im Suedwesten des Landes inklusive der einzigartigen Salzwueste "Salar de Uyuni". Und wer jetzt nicht weiss, wo Neu Kaledonien ist - macht nichts, wir mussten es uns auch erklaeren lassen ;-). Fahrer Erwin (nein, kein Zugewanderter) und Koch Hector (nicht zu verwechseln mit Hannibal Lector) verwoehnten uns wie Koenige. Super Essen, super Fahrstil (bei den Holperpisten nicht unwichtig) und immer wieder super Musik, inkl. DJ Bobo mit "Everybody" ;-)! Und oben drauf die "osennig rüdig böimig verreckte" Landschaft (u.a. verziert mit Flamingos, die wir ja auf Galápagos vermisst haben).

Weil ein Bild bekanntlich mehr als 1'000 Worte sagt, hier ein paar söttige. Es ist nur eine kleine Auswahl unserer Fotos. Wir haben es das erste Mal fertig gebracht, pro Tag einen ganzen Akku zu leeren...


Oben: Lamas und Vicuñas haben wir haufenweise angetroffen
Unten: Unsere haushohe Fussball-Niederlage auf ueber 4'000 m.ü.M. - schnauf, schnauf...

Oben: Eine "Moos-Oase" mitten in der Wueste

Oben: Wind wirbelt Salze und andere Mineralien auf
Unten: Ein warmes Bad auf gut 4'500 m.ü.M.



Oben & unten: Geysir-Feld auf ueber 5'000 m.ü.M.


Oben: Noch mehr Flamingos ;-) - am Zmorgen-Schlemmern im warmen Wasser
 
Oben: Flugsaurier? Genau!
Unten: Glücksschwein Nici sonnt sich unter dem Stein-Baum


Oben: Unsere Gspaendli Nadège und Paul Jorge
Unten: Liebe auf den 1. Blick...

Oben: Gourmet zum 1. - Ein zahmes Viscacha (Verwandter des Chinchilla) am Zmittag
Unten: Gourmet zum 2. - Unser taegliches Buffet. Mit viel Gemuese. 

Oben: S'ist als ob man zu einer Skitour fahren wuerde, einfach auf Salz ;-)...
Und dann, kurz vor 6 Uhr geht die Sonne auf...






Oben: Nein, nicht eine Schneebar, sondern das Salzmuseum in der Wueste Uyuni - aus Salz gebaut
Unten: Zum Anbeissen - wen/was auch immer... 

Oben & unten: Abend- und Morgenstimmung auf dem Weg nach Chile