In den letzten Tagen sind wir nahe der chilenisch-argentinischen Grenze durch wunderbare Landschaft gewandert. Gute 70 Kilometer haben wir zu Fuss hinter uns gelassen und einige hundert Hoehenmeter. Die letzte Tour in Chile machten wir im Cochamó-Tal. Wieder mal hatten wir uns auf unser Glueck verlassen und uns gesagt: Im letzten Dorf finden wir sicher jemanden, der uns fuer ein paar Pesos an den Anfang des Wanderwegs faehrt. Unser Plan ging aber nur halbwegs auf und so wanderten wir schliesslich halt doch zuerst die paar Kilometer zum eigentlichen Weg. Insgesamt dann gute 20 Kilometer ueber den historischen Handelsweg zwischen Cochamó (Chile) und Argentinien. Jenen Weg, den zahlreiche Gauchos (suedamerikanische Cowboys) und Touristen noch heute hoch zu Pferd bereiten. Und so hatten wir ab und an das Gefuehl, im Zirkus zu sein: Immer wieder stieg uns ein leicht saeuerlicher Geruch, irgendwo zwischen Pferde-Aepfeln und Saegemehl, in die Nase. Und immer wieder sanken unsere Schuhe in Morastloechern ein, wenn die Steine oder Aeste im Schlamm wider Erwarten einsanken... ;-) Im Refugio angekommen, fuehlten wir uns sofort zuhause: Umgeben von massiven, fast majestaetischen Granitwaenden. Zahlreiche Kletterer hatten sich (zum Teil seit Tagen) im Refugio eingenistet. Und oben drauf gab's nach dem anstrengenden Tag eine super Pizza aus dem Holzofen. Wow! Haetten wir Natel-Empfang gehabt, haetten wir prompt nach Puerto Varas telefoniert und gesagt, wir wuerden erst in ein paar Tagen zurueckkehren... Aber dem war nich so. Also gab's am andern Tag gleich nochmals satte 20 Kilometer fuer unsere Schuhsohlen.
An Silvester machten wir einen Ausflug mit dem Chef des Hostals, in dem wir gerade waren. Ziel: Der nahe gelegene Nationalpark (mit dessen Namen wir euch jetzt nicht belaestigen wollen ;-)). Mauricio, der Fuehrer, hat in Deutschland Agronomie studiert. Entsprechend hat er uns richtiggehend ueber die Flora, die Fauna und die Geologie in dem Gebiet zugetextet. Auf Spanisch, Englisch und Deutsch. Eindruecklich! Das Zmittag am "Lago de los Santos" war eine echte Nervenprobe: Zur Zeit sind die "Ross-Braemen" (mindestens zweimal so gross wie die unsrigen) voll im Schuss. Unglaublich aggressiv. Also waren wir dauernd am Abwehren, waehrend wir zwischendurch einen Bissen assen... Zum Abschluss der Tour fuhren wir auf den Vulkan Osorno. Natuerlich nicht bis ganz nach oben... ;-)
Seit Neujahr sind wir nun eben in Bariloche, Argentinien. Bariloche liegt an einem riesigen See, verwinkelter als der Vierwaldstaetter-See... aber aussehen tut's hier etwa gleich. Das Wetterglueck ist auf unserer Seite und so haben wir in den Bergen unweit dieser Touristen-Metropole eine weitere 3-Tageswanderung unternommen. Eigentlich haetten's vier Tage werden sollen. Eigentlich. Doch erstens kommt es eben anders und zweitens als man denkt: Am dritten Tag warteten wir am Ende des Wanderwegs auf einen Bus. Nach 4 Stunden haetten bereits 3 kommen muessen. Haetten kommen muessen... Also "stoeppelten" wir zur naechsten asphaltierten Strasse, in der Hoffnung, dass uns ein Bus nach Bariloche fahren wuerde. Und, dass wir dort dann auf die Schnelle ein Bett finden wuerden. Qué bueno, dass uns auch hier das Glueck lachte. Jetzt machen wir gerade wieder mal einen Ruhe- und Waeschetag. Am Abend gibt's argentinisches Grillfest im Hostal. Ganz nach argentinischer Tradition mit viel (und grossem) Fleiiiiiiiiiiiiiiiiiiiisch! ;-) Und morgen steigen wir in den Bus nach El Bolsón, wo der naechste Nationalpark auf uns wartet.
Impressionen aus dem Cochamó-Tal bei Puerto Varas, Chile
Bilder von unserer Silvester-Tour im Parque Nacional Vicente Pérez Rosales
Sieht nach Reh aus, ist aber ein Pudú - und schwanger dazu. Wow, ein Reim ;-).
Auf dem Volcán Osorno tuckert ein Schweizer Sessellift vor sich hin. Yeah.
Der Nationalpark Nahuel Huapi im Hinterland von Bariloche, Argentinien
...und zum Schweizer Chaletstil in Bariloche gehoert natuerlich auch ein echter Bernhardiner...
Solange der Rubel rollt...
Wunderschöne Bilder nur fragen wir uns wieso auf der anderen Seite der Welt.... zu Hause sieht es doch seeehhhr ähnlich aus? !? Auch Schweizerfahnen und Sessellifte gibt es hier :-)
AntwortenLöschenAuch euch ein gutes neues Jahr und weiterhin viele spannende Erlebnisse
Yeah Argentinien: Flaaaaaaiiiiiiiisch!
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