Der Urwaldtripp war eine Klasse fuer sich: Angekommen in Coca (30'000 Einw.) tschumpelten wir ueber das Rollfeld und vermuteten: Die Langarmjacke haben wir wohl vergebens mitgenommen... Draussen wartete schon der Busfahrer zusammen mit Celso, unserem Guide, auf uns. Zu unserer Verwunderung waren wir die einzigen Gaeste, die zur Bataburo Lodge wollten. Heisst: Wir hatten die ganze Woche unsere persoenlichen Guides (eben Celso, Student der Naturwissenschaften, und Muypa, Nachfahre der indigenen Huaorani und Lodge-Betreiber).
Wir machten uns also auf die 130 km lange Piste von Coca nach Tiguino. Die Strasse war fast bis auf den letzten Kilometer bestens geteert. Den Oelfirmen, die hier das schwarze Gold abbauen, sei Dank!!! 3 1/2 h, eine Pseudo-Doktorvisite (Lungen abhoeren durchs T-Shirt und nur auf einer Seite. Da wuerd ich auch nichts hoeren!!!) und zwei Zutrittskontrollen spaeter stiegen wir auf das motorierte Metall-Kanu im Rio Tiguino. Weil momentan Trockenzeit herrscht, war die Bootsfahrt ein einziger Spiessrutenlauf. 5 h zwischen Schwemmholz hindurch zirkeln.(Auf der Rueckreise gegen die Stroemung sogar 6 1/2 h.) Zweimal musste die schwere Stihl-Motorsaege aushelfen und mehrmals sprangen die Bootsfuehrer in die braune Bruehe, um den ca. 8 m langen Kahn von einer Sandbank oder einem angefahrenen Baumstamm zu hieven.
Nach 13 h auf den Beinen erreichten wir todmuede aber gespannt, was auf uns erwarten wird, die Bataburo Lodge.
Von Dienstag bis Donnerstag machten wir jeweils etwas weiter Fluss abwaerts Urwald-Spaziergaenge. Die Luftfeuchtigkeit von ca. 90 % bei etwa 25 Grad setzten uns saumaessig zu: Sassen wir auf dem Boot, lief uns der Schweiss in die Augen. Standen wir mitten im Urwald, lief uns der Schweiss in die Augen. Unsere langaermligen Shirts halfen zwar gut gegen die Muecken, nur waren sie schnell tripftropfnass. Wegen der ungewohnten Bedingungen trotteten wir teilweise wie halblebendige Fliegen den Guides nach. Ihre Ausfuehrungen waren zwar saumaessig interessant, doch wir konnten uns leider nicht immer ganz darauf konzentrieren und konnten es eben nicht immer nur geniessen. (Das Klima im Gehbad im Spital Zofingen ist dageegen direkt angenehm ;-))
Dennoch: Wir lernten, wie die Huaorani (die abgeschieden in ihrem Amazonas-Reservat leben) verschiedene Pflanzen im Alltag verwenden (Heilmittel, Handwerk). Wir uebten uns im Blasrohrschiessen (mehr oder weniger erfolgreich), fischten Pirañas und Katzenfische aus dem Fluss, beobachteten nachts Kaimane beim Jagen, lernten Laub von super getarnten Insekten zu unterscheiden, schwangen an Lianen, assen die uns angebotenen Zitronen-Ameisen nicht, lernten, wie man Schildkroeteneier im Sand findet, fanden Urwald-Zimt und -Knoblauch, sahen Kapuziner-Affen, Riesenraupen, Sommervoegel in leuchtenden Farben,...
Mueckenstichstatistik: Statt wie erwartet ganz verstochen zu werden zaehlen wir insgesamt 6 kleine Mueckenstichli und noch einen Braemestich (oder so was aehnliches).
Zur Pobackenstatistik: Die ist auf auf 2:1 fuer Franziska gestiegen.
Ach ja - ganz vergessen. Noch etwas zu Galápagos: Wir waren ja auf der Yacht "Guantanamera". Das war urspruenglich anders geplant gewesen. "Rumba" haette unser Schiff geheissen. Doch leider soff die schon 3 Wochen vor unserer Tour ab... zum Glueck ;-)
Und noch was: S'gibt also wieder ein paar neue Fotos und ein Filmli. Auch bei den aelteren Eintraegen (wenn man die Fotos anklickt, werden sie groesser). Auch haben wir die Karte aktualisiert (unter der Karte "Unsere Route" anklicken, Zoom einstellen & bei Bedarf Stecknadeln anklicken).