Donnerstag, 30. September 2010

Schwein gehabt

Gluecksschweine (wie Nici) kommen in den Himmel - andere auf den Teller...

Cuy (wie man's hier nennt) aus dem Ofen sieht zwar nicht gerade appetitlich aus, schmeckt aber gut  - wie Poulet (und mit den Beilagen bekommt man sogar genug ;-)).

Mittwoch, 29. September 2010

Wenn die Busfahrt zur Durchhalteuebung wird...

Wir sind hocherfreut: S'hat wieder mal einen suprigen Compi und darum hier massenhaft neue Fotos gegeben. Schaut doch ab der "Eseli- und Lama-Story" und unsere Fundgrube steht nun auch. Viel Spass dabei.

Zurueck zur Reisegeschichte. Zuerst sei eines gesagt: Unser Bild von Lima haben wir am zweiten Tag noch aufpoliert. Am Meer und in den wohlhabenderen Vierteln gibt's mehr Gruenflaechen und weniger Laerm. Ganz verreckt! Ueberrascht hat uns auch die Fahrt im Minibus: Wir mit der Stadtkarte inmitten Einheimischer. Diskutierten, wo wir wohl aussteigen muessen. Am Schluss haben uns 4 Leute geholfen - auf spanisch, franzoeschisch und mit Handzeichen.

Nach Lima ging's der Pazifik-Kueste entlang nach Ica - mitten in der Wueste. Die nahegelegene Oase Huacachina ist ein echtes Touri-Magnet. Aber schoen! Anderntags besuchten wir eines der fuehrenden Weingueter Perus. Vista Alegra - eben mitten in der Wueste!!! Die persoenliche Fuehrung und die anschliessende "wohlwollende" Degustation von etwa 8 Sorten um 10 Uhr hatten es in sich... ;-)

Der Touri-Magnet zog uns weiter nach Sueden, nach Nazca. Und wo's viele Touristen hat, hat's auch zahlreiche Typen, die einem hartnaeckig irgendwelche Abzocktouren, Unterkuenfte oder mindestens eine ueberteuerte Taxifahrt andrehen wollen. Noch bevor man ueberhaupt die Rucksaecke aus dem Bus geladen hat. Doch das Highlight in Nazca sind die mysterioesen Linien in der Wueste, die den Archaeologen noch heute Raetsel aufgeben. Wie alt sind die Linien und wofuer? Wer hat sie "gezeichnet"?

Nach dem "Nichtstun-Sonntag" waren wir locker wie selten. Doch nicht lange: S'fing geradezu perfekt an: Der Bus nach Cuzco faehrt und zwar puenktlich um 21 Uhr. Der Fernseher bleibt schwarz, die Musikanlage stumm, die Sitze sind bequem und die Beinfreiheit beinahe grenzenlos. S'gibt sogar ein Essen und wir doesen bald schon ein. Doch dann kommt das "Morgengrauen" - bereits um Mitternacht... Wir fahren ueber einen 4'500er-Pass, die Heizung laeuft auf Hochtouren, die Luft ist heiss und staubtrocken. Wir schwitzten, schauen auf die Uhr und hoffen, dass es Morgen wird. "S'sind ja bloss noch 9 Stunden", denken wir uns. Um halb 6 wird's hell, um halb 7 kommt der erste Gangster-Film, um 9 der zweite. Dazwischen gibt's ein trockenes Luftbroetchen mit einer Scheibe Lioner (glauben wir zumindest) und wir fragen uns: "Muessten wir nicht schon in Cuzco sein?" Doch weit gefehlt - es folgen weitere 3,5 Stunden. Um 12.45 h - nach fast 16 Stunden - steigen wir erloest aus dem Bus. Das war wohl erst ein Vorgeschmack auf "weitere" Busfahrten in Chile und Argentinien. Es gruessen die Krampfadern. ;-)

Hier in Cuzco gefaellt's uns nun aber ausserordentlich! Das Staedtchen glaenzt mit seinen zahlreichen Gaesschen, Balkonen und der Architektur. Die Hoehe (3'300 m) ist wieder gewoehnungsbeduerftig. Aber vor allem: Kundenfreundschaft wird gross geschrieben ;-)... Auf 100 Metern Spaziergang entlang dem Hauptplatz koennte man mindestens 10 Massage-Aktionen ergattern und unzaehlige Zigaretten, Bilder, Ess- und Strickwaren kaufen. Vielleicht kreieren wir nun doch ein T-Shirt mit der Aufschrift: WIR BRAUCHEN NICHTS! Ach ja... In Cuzco mit DEM Touri-Magnet Machu Picchu wird man sein Geld schneller los als gewohnt. Und es wieder zu bekommen, ist auch nicht ganz einfach: Um nicht x-mal am Bankomat 150.- Fraenkli rauslassen zu muessen, gehen wir halt in die Bank. Warten aber mehr als eine Stunde, bis wir unser Geld bekommen. So heute geschehen. Und fuer morgen haben wir uns ein Meerschweinchen zum Znacht reserviert. DIE Spezialitaet hier. Im Moment grast es wohl noch im Hinterhof... ;-)




Endlich mal ein Bluffer-Foetteli. Sorry an alle, die zuhause schon heizen muessen.










Donnerstag, 23. September 2010

X0380630 und F2819192 sind nach Lima disloziert

Nicht weniger als ein Dutzend Mal mussten wir bisher in Peru unsere Passnummer angeben. Anfangs noch lernresistent, haben wir sie nun einfachheitshalber auswendig gelernt.

Nun ja - zu Lima... Ein Kapitel fuer sich... Laut und chaotisch. Bisher dachten wir ja, dass die Leute auf der Strasse fuer unser Empfinden genug laut und lange hupen. Doch es geht noch schlimmer. Eben hier in Lima. Sobald man laenger als eine Minute stehen muss, wird einfach mal drauf los gehupt (vielleicht wechselt die Ampel dann ja auf Gruen?!). Auch dass die Blasmusik draussen bis 3 Uhr morgens spielt, scheint niemanden zu stoeren - ausser die Gringos aus der Schweiz. Wahrlich erholsam sind da die kleinen Paerke und die Fussgaengerzone. Da entkommen wir zwar dem Verkehrslaerm, nicht aber den umher schwirrenden Stadtkartenverkaeufern und den Geldwechslern.

Die Wachabloese am Mittag vor dem Regierungsgebaeude wollten wir natuerlich nicht verpassen. Nach einer guten halben Stunde hatten wir dann aber genug von Blasmusik und Stechschritt-Formationslaufen. Eine Notiz am Rand: Dieses Prozedere findet taeglich (!) statt.

Heute standen wir einmal mehr im Supermarkt vor der riesigen Fruechtepalette und fragten uns: Was ist das hier eigentlich - wie schmeckt das - wie isst man das ueberhaupt - was nehmen wir also? Ehrlich gesagt waren wir es bitzeli ueberfordert... Wir kauften uns dann u.a. 4 Grenandinen fuer laeppische 60 Rappen.

Aufheiterung im wahrsten Sinn des Wortes brachte die Sonne, die den ganzen Tag schien. Normalerweise liegt in dieser Jahreszeit eine dicke Nebeldecke ueber der Stadt. Lieber Inca-Wettergott - morgen bitte mehr davon!!!


Unsere ersten Tage in Peru

Hoppla - schon anderthalb Wochen sind wir jetzt in Peru und haben schon viel erlebt. Also, der Reihe nach:
Auf der scheinbar unendlichen Busfahrt von Loja (Suedecuador) nach Piura (Peru) gab es wenigstens beim Grenzuebertritt eine kleine Abwechslung: Ausreiseformalitaeten stehend an einem "Drive-in-Schalter" erledigen, in bruetender Hitze ueber die Bruecke trotten und auf der anderen Seite erneut am peruanischen "Drive-in" die 90-Tage-Aufenthaltsbewilligung abholen (nebenbei noch gellende Geldwechsler abwimmeln).

Unsere erste Station im neuen Land war eben Piura. Eine Kleinstadt, dessen Hauptplatz mit mehr als zehn Banken gesaeumt ist. Nur: Bei den meisten Bankomaten gab's gerade mal 130.- Franken. Einer spuckte dann immerhin 230.- Stutz aus - 700 Nuevo Soles. Einfacher als an Geld kommt man in Peru offenbar zu einem ueberdimensional grossen Stueck Torte (Bild folgt). Wer hier als Restaurant-Besitzer etwas auf sich haelt, hat mindestens 20 Riesentorten im Angebot.

Den ersten Hoehepunkt in Peru erlebten wir letzte Woche im Parque Nacional Huascarán: Die 4-taegige Trekking-Tour durch die faszinierende Berglandschaft mit vielen 5'000er- und 6'000er-Gipfeln, 600 Gletschern und 300 Seen war genial und der Fotoapparat gefordert. ;-) Wir entschieden uns fuer die "Luxus"-Variante mit Maultieren und Eseli, die ohne Murren unser Hauptgepaeck trugen.













Dieser Berg koennte euch bekannt vorkommen - nein, nicht das Matterhorn :-)
Der Artesonraju hat der Filmgesellschaft "Paramount Pictures" als Vorlage gedient.










Samstag, 11. September 2010

Die letzten Tage in Ecuador

Inzwischen sind wir durch den Sueden Ecuadors gezogen und morgen geht's weiter nach Peru.

Was uns in den letzten Tagen besonders gefallen hat und aufgefallen ist:

  • Das oesterreichische Café in Cuenca mit richtigem Kaffee, feinen Kuchen und selbstgemachter (magenvertraeglicher) Glacé.
  • Nationalpark Cajas mit seiner kargen, aber schoenen Grassteppen-Landschaft, den hunderten von Seelein und dem maerchenhaften Wald.
  • Viele Jugendliche, die nicht wie bei uns tschutten, sondern Volley nach ecuadorianischer Art (3 gegen 3 und anderen komischen Regeln) spielen
  • Morgens um 7 h schon irgendwelche Thriller-Filme im Bus, viel Blut, Tote und Geschrei...
  • An den Busbahnhoefen  zeigen einem die allgegenwaertigen, "hilfsbereiten" Jungs und Herren (die fuer die einzelnen Busunternemen arbeiten) gerne den richtigen Schalter. Allerdings haben wir gelernt, nicht einfach den erstbesten zu nehmen, weil beim naechsten Schalter der Bus vielleicht 2 h frueher faehrt.
  • Zmorgen inbegriffen kann vieles bedeuten: staedtische (wohl selbsternanntes) Vierstern-Hotel-Variante: 1 Kaffee, 1 Fruchsaft, 1 Weissbroetchen, ein bisschen Butter und Konfi und Ruehrei. Oder die Luxusvariante in einem Nichtluxus-Hostal auf dem Lande: Zmorgebuffet à discretion mit selbstgebackenem Vollkornbrot (mmmmmhhhhhhhh!), Fruchstalat und Muesli, Crepes, Fruchsaft, Kaffee, Tee, ...
  • Ganzkoerper-Massage mit viel Oel (auch in den Haaren ;-)) 75 min fuer ca. 20 Franken
  • aussichtsreiche Kretenwanderung rund um Vilcabamba, einem kleinen Doerfchen mit vielen Zugezogenen aus Europa/USA
  • Im Stadtzentrum von Loja gibt's kein Feilschen mit den Taxifahrern. Die Fahrt kostet einfach 1 Dollar, egal welche Strecke
  • Viele kleine Kinder beobachten uns als ob wir Ausserirdische waeren und folgen einem zum Beispiel in der Baeckerei auf Schritt und Tritt hin und her




Unser morgendlicher Blick aus dem Bett in Vilcabamba...

Freitag, 3. September 2010

Wo sich Lama und Eseli "Gute Nacht" sagen

Zurueck in der Zivilisation. Die letzten Tage waren wir im tiefsten "Hinterland" unterwegs - auf dem so genannten "Quilotoa-Loop" (Latacunga-Quilotoa-Chugchilán-Isinliví-Latacunga). Erstaunlich, mit wie wenig die Leute dort zurecht kommen. Chapeau! Aber immer laecheln sie und begruessen uns mitten auf dem Wanderweg mit einem Handschlag - was uns zuerst ziemlich irritiert hat. Der Unterschied zwischen Eseli-Trampel-Weg und richtigem Wanderweg war nicht immer einfach zu sehen. Und als wir ab und an fragten, ob wir richtig unterwegs seien, kamen wir auch nicht immer weiter. Denn die aeltere Generation auf dem Land spricht haeufig kein Spanisch, sondern Quechua. Das kam uns amix recht Spanisch vor. :-) Kein Wunder also, haben wir einmal 2 Stunden den richtigen Weg gesucht.

Die Landschaft hat uns sehr beeindruckt. Sehr abwechslungsreich - teils saftig gruen, oftmals auch staubig und trocken. Die Haenge gleichen einem Flickenteppich: An jedem Hoger, und sei er noch so steil, wird geackert. Und zwar von Hand. Schwerstarbeit!

Quasi das Dessert gab's heute, auf der Rueckfahrt von Isinliví nach Latacunga: 1 1/2 h sind wir hinten auf dem Milch-Lastwagen mitgefahren - stehend, den Kopf im Fahrtwind. Wir, ein Dutzend Einheimische und 6 Milchfaesser. Ueber schotterig-felsige Bergstrassen ging's auf und ab. Irgendwo im Nirgendwo hielt der Fahrer dann jeweils an und leerte das Milchkesseli der Bauern in ein grosses blaues Plastikfass. Mit dem Siebli nahm er schon mal die groebsten Klumpen (Dreck? Gras? Laub?) raus.

@Ali: Der Tipp mit dem Hostal "Mamá Hilda" war supi!

Zum Schluss eine Frage in die Runde (fuer die richtige Antwort gibt's einen Schluck frische Anden-Milch - inkl. absehbarer WC-Sitzungen): Bei uns heisst ein Bauernhof in den Bergen "Alp". Wie ist das aber hier in den Anden? Sagt man dann "And"?... (Solche Fragen kann auch nur stellen, wer nicht arbeitet... ;-))