Mittwoch, 16. März 2011

Das war's dann

Zurueck in San José haben wir ein letztes Mal koestlich Znacht gegessen (zum Abschluss mal nicht Meeresgetier). Unsere Rucksaecke sind gepackt. Ungefaehr das 2'341. Mal in den letzten acht Monaten. Oder so. Eines der wenigen Dinge, die wir sicherlich nicht vermissen werden. Heute um 12.50 Uhr heben wir ab. Und schon ist klar: Auspacken werden wir zuhause auf dem Balkon. Egal, wie kalt es draussen ist. Zum Selbstschutz quasi. Denn ansonsten riskieren wir Sauerstoffmangel und, dass uns die Zimmerpflanzen noch schneller dahin siechen als sonst amix. Warum? Nach den letzten Tagen an der Karibikkueste Costa Ricas sind all unsere Sachen merklich feucht. Ja zum Teil muffig.

Rueckblende.
Nach Monteverde und Santa Elena im Hochland tuckerten wir ueber den Arenal-Stausee nach La Fortuna. (Nacht-)Wanderung am Fuss des ästhetischen Vulkans, baden in heissen Quellen und Abkuehlung am tosenden Wasserfall La Catarata. Auf einer Sonntagsfahrt ging's dann nochmals an die Pazifikkueste, vorbei an Bananen-, Mango- und Palmoel-Plantagen nach Quepos und in den Nationalpark Manuel Antonio. Faul am Strand liegen, Affen und Waschbären verscheuchen, Faultiere und Krebse beobachten und Leguane bestaunen.

Einige Tage spaeter fuhren wir mit Bus und Boot quer durch's Land auf die andere Seite, an die Karibikkueste, nach Tortuguero. Ein kleines Dorf, das am gleichnamigen Nationalpark liegt und sich dem Schutz der Meeresschildkroeten verschrieben hat (was aber leider nicht alle so eng sehen...). Kanu-Tour bei Sonnenaufgang durch die Wasserkanäle mit dem 85-jährigen Fuehrer John, der noch voll im Saft ist. Einer jener Menschen, ueber die man locker ein Buch schreiben koennte: Rund 20 Jahre seines Lebens war John Jaeger. Die Wasserwege bei Tortuguero kennt er scheinbar wie seine Hosentaschen. Er sieht und hoert Tiere lange bevor wir sie wahrnehmen und bedankt sich bei ihnen, wenn sie fuer's Foto ruhig stehen bleiben: "Good bye iguana. Thank you. Have a nice day!" In einem derart herzlichen Tonfall, der einem auch nach dem zehnten Mal noch ein Lächeln entlockt.

Auf der dreistuendigen "Schildkroeten-Wanderung" am Strand trafen wir zwar keine solche an, s'war aber trotzdem eindruecklich: ohne Licht bis Mitternacht schwitzend unter dem fabelhaften Sternenhimmel marschieren.

Unsere letzte Station: Cahuita, ein kleines Dorf nahe der Grenze zu Panamá. Ehemals ein Dorf der schwarzen, jamaikanischen Sklaven, die auf der Bananen-Plantagen arbeiteten. Heute hat der Tourismus hier zwar laengst Einzug gehalten. Doch das Dorfleben hat, wie es scheint, seinen Charakter behalten: Bob Marley ist allgegenwaertig. Auf Strandtuechern, T-Shirts, aus Musikboxen,... Alles ist noch ein wenig langsamer, entspannter und friedlicher. ¡Pura vida! halt. ;-) Ein aelterer Herr stoesst sein Velo ueber die eine "Hauptstrasse" im Dorf und preist lauthals seine "Tamales" an. Waehrenddessen verkauft die doña an der Strassenecke ihre Fleischspiesse. Ein junger Mann faehrt mit seinem klapprigen Velo vorbei. Am Lenker haengen vier Fische. Auf seinem Packtraeger ist eine rote Kuehlbox festgemacht. Jeder scheint jeden zu kennen. Jeder gruesst jeden. Oft mit: "Jaaa maaan. Pura vida!" Begeleitet von einem Lachen, einem Schwatz...

Der unbestrittene Hoehepunkt in Cahuita war fuer uns die Schnorchel-Tour (Temperatur Babybecken oder noch waermer) am Sonntagmorgen auf dem Korallen-Riff: Riesige Scharen von (leuchtend) farbigen Fischen, ein Tintenfisch und noch ein paar Wesen, denen man wohl besser nicht zu nahe kommt... Leider haben wir keine wasserfeste Fotokamera und somit keine Fotos. Aber wir behalten die Bilder ganz fest in unseren Herzen ;-) Kulinarisch einsame Spitze waren die Spaghetti mit Muscheln und Fisch im Restaurant "Sobre las olas", direkt am Meer. Und nach zwei weiteren Brutzeltagen am Strand wuerden wir hier nun auch nicht mehr so sehr als leuchtend weisse Touristen auffallen... ;-) Aber eben: Alles hat ein Ende (nur die Wurst hat zwei - gell Blatwo).

Sodali. Hier noch eine letzte "Schwetti" Natur pur. Enjoy.

 Oben: Der Wasserfall La Catarata
 Unten: Der Vulkan Arenal

 Oben und unten: Eines der zahlreichen Thermalbaeder bei La Fortuna. Gewoehnungsbeduerftig bei der Hitze, die sonst schon herrscht.

 Oben: Der hauseigene Pool in Quepos. Eine bitternoetige Erfrischung...
 Unten: Im Nationalpark Manuel Antonio


Oben und unten: Diese beiden Freunde klauen alles, was nach Essen aussieht und nicht niet- und nagelfest ist. Entspannt Sonnenbaden geht nicht. ;-)

Oben: "Pipa fría" - das Erfrischungsgetraenk!
Unten: Tortuguero in der Morgen-Daemmerung












Oben: Der kleine Gecko - unser "Haustier" in Tortuguero
Unten: Warten auf's Wassertaxi, direkt vor dem Hostal

3 Kommentare:

  1. Daaaaaaaaaanke euch beiden für die spannenden 8 Monate. Durch das Lesen des Blogs konnten wir Daheimgebliebenen auch ein bisschen mitreisen, mitleben und mitträumen! Oft kamen Erinnerungen hoch an "meine Zeit" in Südamerika, die auch ein Jahr später noch voll präsent geblieben ist. Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit "live" Berichten! KOmmt gut zu Hause an, lasst euch Zeit und wundert euch über alles, was unser schönes Land zu bieten hat...
    glg ali

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  2. ....have a safe trip home, cu soon at Zurich airport.... B.

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  3. wow jetzt send doch die 8 mönet scho verbiii....danke för die tolle brecht ond fotene :-) hend en guete heiflog ond guets iläbe i de schwiiz
    lg daniela

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